Schwarm der Schrecken (The Swarm) folgt Virginie (Suliane Brahim), einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern im Teenageralter die mit ihrer Arbeit als Heuschreckenzüchterin um den Lebensunterhalt ihrer Familie kämpft.
Da ihr Viehbestand rückläufig ist und ihre Kunden immer wieder mit ihren Produkten unzufrieden sind, sieht es so aus als müsste Virginie sich einen anderen Beruf suchen bis sie eine Entdeckung macht die das Spiel verändert – mit möglicherweise katastrophalen Folgen.
Schwarm der Schrecken ist ein gruseliger Krabbelhorror der unter die Haut geht
Es ist wichtig gleich zu Beginn darauf hinzuweisen das sich Schwarm der Schrecken langsam aufbaut – etwas das meiner Erfahrung nach bei vielen französischen Horrorfilmen der Fall ist.
Er braucht seine Zeit um eine grüblerische Atmosphäre zu schaffen, aber er ist 100%ig überzeugend wenn er sich entscheidet böse zu werden. Wenn man dann noch bedenkt wie atemberaubend der Film aussieht, ist der Film wirklich eine Empfehlung wert.
Für mich ist der größte Pluspunkt von Schwarm der Schrecken die Kinematographie. Ob es nun darum geht die Isolation von Virginie zu verdeutlichen, das Gefühl des immer größer werdenden Schreckens zu verstärken während sie ihre Farm hochklettert, wohl wissend das so etwas nur böse enden kann, oder einfach nur knorrige Nahaufnahmen der Heuschrecken selbst zu zeigen – die visuellen Mittel wurden hervorragend eingesetzt.
Und zwar so gut, dass ich glaube, die Wirkung wäre auch bei stummgeschaltetem Film die gleiche gewesen. Es wurde wirklich ein sehr detailliertes Bild gezeichnet.
Schwarm der Schrecken kommt zwar nur langsam in Gang und das bleibt auch im weiteren Verlauf so, aber das ist verzeihlich denn er schreckt nicht vor Bildern des puren, unverfälschten Terrors zurück wenn es soweit ist.
Es handelte sich dabei immer um Aufnahmen die von vornherein schon unangenehm anzusehen waren, die aber noch schlimmer wurden weil sie immer ein paar Bilder länger auf dem Bildschirm zu bleiben schienen als es angenehm war.
Die Tatsache das die Thematik von “Schwarm der Schrecken” in der Lage war einem beim Anblick eine Gänsehaut zu verpassen schien am Ende des Films nicht mehr so wichtig zu sein, nachdem der Film einem alles Mögliche an den Kopf geworfen hatte.
Was die Botschaft des Films angeht so schien er eine Art Kommentar zum Thema Trauer zu sein; dass die Weigerung eine Situation zu akzeptieren eine Person in den zerstörerischen Wirren der Situation gefangen hält, anstatt sie zu überwinden.
In Anbetracht der Tatsache das Virginie und ihre Familie sich nach dem Tod ihres Mannes an das Leben anpassen mussten und wie sehr alles was mit ihrem Hof zu tun hatte in Anspruch genommen wurde halte ich diesen Gedanken nicht für völlig abwegig.
Obwohl ich eine Zeit lang befürchtete das dieser Film aufgrund meiner früheren Erfahrungen mit dem französischen Kino nichts für mich sein würde hat mich Der Schwarm angenehm überrascht. Er ging mir mit seinem absichtlich in die Länge gezogenen Tempo wirklich unter die Haut und das immer mit einem Angriff auf die Sinne von ganz vorne.
Ich bin niemand der Probleme mit kleinen Biestern hat, aber die schiere Menge die hier zu sehen ist hat ihren Tribut gefordert, so dass ich mir nur vorstellen kann wie viel nervenaufreibender der Film für jeden sein könnte, der das tut. Egal, ob du ein Käfer-Freak bist oder nicht, probier den Film aus.
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Schwarm der Schrecken ist auf Netflix verfügbar.